Mehr als 20.000 Betroffene von sexualisierter Gewalt während des Krieges 1992 bis 1995 in Bosnien und Herzegowina warten noch immer auf Gerechtigkeit.
Ein Viertel Jahrhundert nach dem Ausbruch des Krieges in Bosnien und Herzegowina berichtet Amnesty International erneut über Vergewaltigungen und anderen Sexualverbrechen während des Krieges und die andauernden verheerenden Auswirkungen auf die Physis und Psyche der Opfer. Mehr als zwei Jahrzehnte nach Ende des Krieges hat sich die Lage der geschätzt 20.000 überlebenden Opfer nicht wesentlich gebessert. Die meisten Opfer leiden still am Rande der Gesellschaft ohne medizinische und psychologische Versorgung, ohne Wiedergutmachung und soziale Sicherung. Die begangenen Verbrechen werden von den bosnischen Behörden größtenteils geleugnet oder einfach ignoriert. Amnesty International fordert die bosnischen Regierungen und Behörden sowie die Justiz in Bosnien auf, endlich konkrete und wirksame Schritte zu unternehmen, die eine angemessene gesundheitliche und soziale Versorgung sowie eine Entschädigung der Opfer, eine Aufklärung der begangenen Kriegsverbrechen und eine Bestrafung der Täter sicherstellen Bericht über Missionen und Forderungen von Amnesty International “We need support, not pity” (englisch)